VfL Wolfsburg: Kohfeldt wünscht sich erwachsene Spieler im Abstiegskampf
Gegen Bayer Leverkusen (0:2) kassierte der VfL Wolfsburg bereits die 14. Saisonniederlage. Die Wölfe stecken weiterhin im Abstiegskampf. Trainer Florian Kohfeldt konnte das Blatt bislang nicht zum Besseren wenden. Tatsächlich ist es eher überraschend, dass er noch im Amt ist. Zu verdanken ist dies den Erfolgserlebnissen durch die Winterneuzugänge im Februar. Dauerhafte Stabilität konnten die Neuzugänge jedoch auch nicht geben. Max Kruse, der fraglos prominenteste Wintertransfer, schimpfte nach dem 2:3 gegen den SC Freiburg auf seine Hinterleute: Die Mannschaft habe „scheiße verteidigt“. Nach der Partie gegen Leverkusen zog er es vor zu schweigen. Kohfeldt sieht ein anderes Problem: Sein Team müsse auf dem Feld „erwachsen werden.“
Der Trainer erkennt Fortschritte
Der frühere Bremer meint aber auch Fortschritte zu erkennen. So findet er, sein Team würde „strukturierter“ als noch in der Hinrunde Fußball spielen. Gegen Leverkusen hätten die Wölfe die etwas gefährlicheren Torgelegenheiten gehabt. Dass es trotzdem nicht für zählbare Dinge reiche, liege an der Unerfahrenheit. Wolfsburg müssen einen Zustand erreichen, wo sich jeder Spieler seiner Verantwortung auf dem Platz bewusst sei. Dies sei ein Entwicklungsprozess, der schmerze, aber unumgänglich sei. Die Mannschaft müsse aus Erfahrung lernen, um erwachsen zu werden.
Wie viel Wahrheit steckt in diesen Worten?
Kohfeldt recycelt in diesen Wochen einige Phrasen, die er bereits vor zwölf Monaten als Werder-Trainer bemühte. Das Ergebnis damals ist bekannt. Daher sei die Frage gestattet, wie viel Wahrheit in diesen Worten steckt? Gegen Leverkusen standen Spieler wie Brooks, Mbabu, Arnold, Roussillon und Kruse in der Startelf, denen es auch beim größten Wohlwillen für den Trainer nicht an Erfahrung mangelt. Mit Baku, Waldschmidt und Gerhardt kamen zudem Akteure auf den Platz, die ebenfalls schon zahlreiche Bundesliga-Partien gesammelt haben. Sie alle standen sogar schon für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz. Folgt man Kohfeldt, so wäre deshalb viel eher zu fragen, weshalb diese Erfahrung auf dem Feld nicht zu sehen ist.