Der langsame Abgang des Rudi Völler
Am Montag teilte Bayer 04 Leverkusen überraschend mit, dass Ex-Nationalspieler Simon Rolfes neuer Sportdirektor bei der Werkself wird. Doch bei der angesetzten Pressekonferenz sorgte Rudi Völler für die Nachricht des Tages. Der bisherige Geschäftsführer und Strippenzieher des Bayer Erfolges will sich nach und nach in den Hintergrund verabschieden. Bemerkenswert ist es, dass Völler nun damit an die Öffentlichkeit geht, wobei zwei Tage vorher Sportdirektor Jonas Boldt, mit dem Völler mehr als zehn Jahre zusammenarbeitete, seinen Rückzug zum Saisonende bekanntgegeben hat.
Die Medienvertreter hatten gar nicht nach der Zukunft von Völler gefragt, doch dieser ergriff selbst die Initiative und sagte: „Es war mir vor eineinhalb Jahren wichtig, mich ein bisschen mehr zurückzuziehen. Schon damals, obwohl Jonas noch nicht der Sportdirektor war, sondern nur Manager des Kaders, sollte er immer einen etwas engagieren Bezug zu unserer Mannschaft haben, und nun in diesem Sommer noch mehr. Wir wollen ja die Veränderung. Es ist eine wichtige Absprache zwischen Herrn Werner Wenning, Leiter des Geschäftsausschusses und mir selber. Wir wollen uns verbessern und deshalb sollen ja auch Simon jetzt und Jonas den totalen Freiraum haben, die Dinge zu verändern. Es war mein Wunsch vor eineinhalb Jahren, ganz unabhängig davon, wie lange ich überhaupt noch hier bin, dass ich stets ein bisschen in den Hintergrund trete.“ Völlers Vertrag läuft noch bis 2022.
Es würde wohl auch nicht überraschen, wenn Völler seinen Posten auch früher räumen würde. Normal ist es in dem Fußballgeschäft nicht, eine solche Entscheidung öffentlich zu machen, vor allem, wenn der Sportdirektor zwei Tage vorher seinen Rückzug bekanntgegeben hat.
Ein neues Bayer-Kreuz?
Boldt ist jetzt schon weg, Völler wohl demnächst. In nächster Zeit stehen für Bayer Leverkusen große Veränderungen an. Den Verein in die richtigen Bahnen lenken soll nun Ex-Kapitän Simon Rolfes, der immerhin noch bis nächsten Sommer von Boldt angelernt wird. Für Rolfes gibt es indes nur Lob. Carro lobte den “gut vernetzten“ Rolfes, der einen „großen fußballerischen Sachverstand“ hat. Es wird sich spätestens im Sommer zeigen, wie weit Rolfes ist und welchen Plan sie bei der Werkself weiterverfolgen.