Nübel und Hernandez: FC Bayern arbeitet weiter am „Team der Zukunft“
Als neutraler Fan fällt das Urteil über den Transfersommer des FC Bayern München schwer. Abgesehen von Robert Lewandowski verloren die Süddeutschen keinen Leistungsträger. Mit Niklas Süle ging nur ein weiterer potenzieller Stammspieler. Akteure wie Sadio Mané und Matthijs de Ligt kamen als klingende Neuzugänge. Süles Abgang wurde damit positionsgetreu ersetzt, aber der von Lewandowski eben nicht. Die weiteren Neuzugänge Mathys Tel, Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui waren zudem teuer, spielen aber bislang keine große Rolle. Wie ein voller Erfolg wirkt der Transfermarkt bislang daher eigentlich nicht – gemessen an den Ansprüchen der Bayern.
Die Vereinsführung sieht dies ganz anders. Präsident Herbert Hainer spricht davon, der Sommer sei „wirklich überragend gut für uns“ gelaufen. Die Bayern hätten jetzt ein „Team für die Zukunft“. Die Struktur, der Altersschnitt und die Mischung passten. Dass einige Neuzugänge noch nicht einschlugen, ist für den Klubchef kein Grund zur Besorgnis: Die Münchner bauten nicht nur an einer Mannschaft, die Aussichten auf den Champions League-Sieg hat. Sie wollten dem Klub auch „entwicklungsfähige Spieler bringen, die den Wert des Kaders steigern.“ Inwiefern dies für eine Mannschaft logisch klingt, deren Anspruch zumindest das Halbfinale der Königsklasse ist, sei dem geneigten Leser selbst überlassen.
Nübel und Hernandez sollen verlängern
Die Bayern planen nach den Neuzugängen nun zudem mit Spielern zu verlängern, die weiter ein Teil des „Teams der Zukunft“ sein sollen. Hierzu zählt laut „kicker“ auch Alexander Nübel, der allerdings im zweiten Leihjahr beim AS Monaco weilt, da er sich nicht mehr hinter Manuel Neuer auf die Bank setzen wollte. Dessen Vertrag endet erst 2024. Nübel ist ebenfalls bis dahin gebunden. Und die Seite des designierten Neuer-Erben machte klar, dass sich der 25-Jährige nie wieder hinter der deutschen Nummer 1 auf die Bank setzen wird. Die Gespräche dürften also interessant werden.
Deutlich einfacher werden vermutlich die Verhandlungen mit Lucas Hernandez. Der 26-Jährige ist unter Julian Nagelsmann Stammkraft und verkündete bereits, er sei sehr glücklich in München. Bereits öffentlich stellte er deshalb die rhetorische Frage, weshalb er nicht länger bei den Bayern bleiben solle. Die Bosse erwidern die Wertschätzung. Der 26-Jährige sei „ein Superjunge“, so Manager Hasan Salihamidzic. Man werde „jetzt bald essen gehen“ und über einen neuen Vertrag sprechen.