Zu viel Erfolg: DFB bangt um Kuntz
Stefan Kuntz hat die Erwartungen als Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft nicht nur erfüllt, sondern bei weitem übertroffen. Seine erste Europameisterschaft als Chefcoach gewann er. Danach schaffte er souverän die Qualifikation für die nächste EM. Hier erreichte weitgehend ohne Probleme mit seinem Team das Halbfinale und löste damit das Olympiaticket. Die Chancen auf die Titelverteidigung sind weiterhin intakt. Für den DFB bedeuten diese Erfolge aber eine Art Fluch der guten Tat. Kuntz weckt Begehrlichkeiten. Die Verantwortlichen wollen reagieren.
Bierhoff will „interessante Angebote schaffen“
Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff weiß, dass Kuntz Interesse geweckt hat. Er möchte deshalb den 56-Jährigen vom Verbleiben überzeugen und davon, dass dieser „die Stärken des DFB sieht.“ Hierfür möchte Bierhoff für Kuntz „interessante Angebote schaffen, auch außerhalb der U21-Nationalmannschaft“, zitiert die „Bild“ den Manager des deutschen A-Teams. Damit soll Kuntz, dessen Vertrag nur noch ein Jahr läuft, von einer Verlängerung seines Arbeitspapiers mit dem Verband überzeugt werden.
Wird Kuntz der nächste Bundestrainer?
Zwangsläufig stellt sich die Frage, welche interessanten Angebote auf Kuntz jenseits der U21 warten könnten. Für einen Coach hat der DFB eigentlich nur einen besseren Job – den von Bundestrainer Jogi Löw. Dessen Vertrag läuft zwar noch bis 2022, aber es gibt Hinweise, dass er 2020 nach der EM aufhören könnte.
Kuntz selbst weicht der Frage nach Löws Job aus. Man habe „doch derzeit einen sehr guten Bundestrainer“, so der 56-Jährige. Er wisse nicht, ob es der logische Schritt als U21-Coach wäre, irgendwann dieses Amt zu übernehmen. Wenn das Angebot käme, würde er darüber nachdenken. Nach der EM werde er mit dem DFB ein Zukunftsgespräch führen. Bislang ist nur ein U21-Trainer in Deutschland zum Bundestrainer befördert worden: Berti Vogts, der 1990 Franz Beckenbauer beerbte.